Ausrüstung von Gebäuden mit Freifunkknoten zum Betrieb offener WLAN-Hotspots

Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, welche öffentlichen oder in öffentlicher Hand befindlichen Gebäude mit Freifunkknoten zum Betrieb offener WLAN-Hotspots ausgerüstet werden können. Dies beinhaltet
a) den Zugang zu einem erhöhten Fenster oder zum Dach,
b) eine durchgehende Stromversorgung und
c) die Bereitstellung der vorhandenen (städtischen) Internetverbindung in einem separierten VLAN.
Die Ergebnisse der Prüfung der Bestandsgebäude sind nach den Möglichkeiten von a), b) und c) getrennt aufzulisten.

Weiterhin wird gebeten zu prüfen, ob eine Unterstützung der Einrichtung strategischer Knotenpunkte der Innenstadt zusätzlich mit finanziellen Mitteln zum Erwerb der dazu nötigen Technik wirtschaftlich darstellbar ist.

Begründung:
Das Grundkonzept von Freifunk ist die Idee eines Bürgernetzes: Einzelne werden miteinander vernetzt und teilen ihren privaten Internetanschluss kostenlos und frei mit ihren Nachbarn und ihrer Umgebung. Die Stadt Regensburg könnte sich, ähnlich wie die Städte Weimar, Potsdam oder Arnsberg, die das Modell bereits erfolgreich praktizieren, an dieser Initiative bürgerschaftlichen Engagements passiv beteiligen, in dem sie Zugang zu günstig gelegenen öffentlichen oder sich in öffentlicher Hand befindlichen Gebäuden ermöglicht. Alleine der Zugang und eine Stromversorgung ermöglichen es bereits, dass vorhandene Verbindungen und Netze potenziert und Reichweiten verlängert werden können. Ein Anschluss der Knoten ans Internet ermöglicht darüber hinaus den Betrieb weiterer Hotspots, was grade im Bereich der Altstadt touristische und wirtschaftliche Vorteile bringt. Durch anpassbare eigene Inhalte können sich Unternehmen, Behörden oder kulturelle Institutionen darstellen und es entsteht eine Art digitale Karte durch die Stadt.

Da man sich bei Freifunk auch nicht registrieren muss, entfällt die Sprach- oder Zugangsbarriere ganz. Die Mesh-Technologie, die bei Freifunk eingesetzt wird, ermöglicht zudem den gemeinsamen oder parallelen Betrieb mit kommerziellen Lösungen, sofern diese ihre Router ebenfalls mit Meshtechnologie aufrüsten.

Nicht nur Digitalisierung und Breitbandausbau, sondern auch die flächendeckende Versorgung öffentlicher Plätze mit WLAN ist ein wesentlicher Bestandteil von digitaler Teilhabe, mit dem sich
Kommunen wie Regensburg auseinandersetzen müssen. Der Vorteil von Bürgerinitiativen wie die des Vereins Freifunk Regensburg (http://regensburg.freifunk.net) ist, dass nicht nur einige wenige touristisch
attraktive Plätze mit WLAN versorgt werden können, sondern es im Gegenteil möglich ist, das Netz modular so zu erweitern, dass beispielsweise Flüchtlingsunterkünfte, Schulen, Büchereien oder
Jugendzentren mit eingebunden werden können. Wir erwarten in allen Teilen der Gesellschaft bürgerschaftliches Engagement; deshalb sollten wir es da, wo es entsteht, loben und fördern.

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