Die jüngste Studie des Wuppertal Instituts zeigt, dass das 1,5°-Ziel der Erderwärmung nur noch mit entschlossenen Klimaschutzmaßnahmen erreichbar ist. Hierfür muss Deutschland bis spätestens 2035 klimaneutral werden. Dies verlange von allen Verantwortlichen, auch in Regensburg, konsequentes Handeln, meinen die GRÜNEN und fordern, dieses Ziel endlich entschieden anzugehen.
Die Studie wurde von Fridays for Future mit Unterstützung der GLS-Bank in Auftrag gegeben und am 13.10.2020 veröffentlicht. Sie zeigt deutlich, dass Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen sehr viel schneller umgesetzt werden müssen, aber auch dass alle technischen Voraussetzungen schon jetzt vorliegen.
Julia Krebs, Sprecherin der GRÜNEN in Regensburg meint dazu: „Wir haben keine Zeit mehr! Diese Studie zeigt ein weiteres Mal, dass umgehend gehandelt werden muss. Die Klimakrise wartet nicht, bis die Corona-Pandemie vorbei ist. Auch in Regensburg müssen wir alles tun, was möglich ist. Und das heute und nicht erst morgen!“.
Oliver Groth, ebenfalls Sprecher, ergänzt: „Die graue Koalition hat zwar in Sachen Klimaschutz einige sinnvolle Punkte im Koalitionsvertrag stehen, aber beschlossen oder gar umgesetzt wurde noch nahezu nichts. Im Gegenteil: Anträge zu Klimaschutz oder Verkehrsberuhigung wurden bisher meist abgelehnt.“ So wurde ein bestehender Beschluss zur Anschaffung eines E-Müllautos rückgängig gemacht für einen neuen Diesel – ein verheerendes Signal der Stadt. „Auch im Verkehr müssen wir weiterkommen. Aber statt Radfahren und ÖPNV offensiv zu fördern und auszubauen und damit Verkehrswege zu entlasten, streicht oder verschiebt die Stadt wichtige Projekte und bringt dafür wieder die Sallerner Regenbrücke zurück auf die Tagesordnung“.
Julia Krebs fügt hinzu, dass es eben nicht reiche, bunte Broschüren zu drucken oder Bündnissen beizutreten, dann aber einfach alles laufen zu lassen. „Es geht um viel mehr, als nur LED-Birnen einzuschrauben. Das ist eine Generationenaufgabe. Regensburg braucht die Verkehrswende, muss dringend das Solarpotenzial besser ausschöpfen und energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden massiv verstärken.“, fährt sie fort.
Anna Hopfe, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Stadtrat und besonders im Bereich Klimaschutz engagiert, drängt darauf, dass in den Haushaltsberatungen nicht beim Klima- und Umweltschutz gespart wird: „Es nützt nichts, die Klima- und die Coronakrise gegeneinander auszuspielen. Wir sollten uns als Stadtrat stattdessen noch viel intensiver damit beschäftigten, welche Verantwortung uns im Kontext der Klimakrise zukommt und was unser Beitrag sein muss, um die Erderhitzung zu stoppen.“ Konkret heißt das für Hopfe: „Die Stadtspitze muss endlich damit beginnen, ein Konzept für ihre Klimaneutralitätsziele in die Wege zu leiten. Ich denke an einen Masterplan Klimaneutralität. Außerdem steht die Umsetzung des Klimavorbehalts bereits seit über einem Jahr aus!“
Julia Krebs, Oliver Groth und Anna Hopfe sind sich einig, dass dringend gehandelt werden muss: „Die Studie des Wuppertaler Instituts sagt ganz klar, dass der CO₂-Ausstoß umgehend massiv gesenkt werden muss. Wenn die Koalition kommunalen Klimaschutz voranbringen will, unterstützen wir sie natürlich gerne. Wir bringen konkrete Vorschläge ein und sind stets gewillt, entsprechende Maßnahmen mitzutragen und umzusetzen. Denn der gesamte Stadtrat trägt in der Klimafrage eine gemeinsame Verantwortung.“
Link zu Meldung von Fridays for Future: https://fridaysforfuture.de/studie/
Link zur PM und Studie: https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/5169/
Link zur Meldung der GLS-Bank: https://www.gls.de/privatkunden/gls-bank/aktuelles/neuigkeiten/studie-belegt-co2-neutral-bis-2035-ist-moeglich/