Berichterstattung zum weiteren Vorgehen Europabrunnen am Ernst-ReuterPlatz

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt im zuständigen Gremium eine Berichterstattung über das geplante weitere Vorgehen mit dem Europabrunnen am Ernst-Reuter-Platz. Zu folgenden Fragen soll dabei Auskunft erteilt werden:

1. Muss die Stadt Regensburg aus Vertragsgründen den Europabrunnen-Entwurf des Wettbewerbs auch nach rd. 10 Jahren ausführen (lassen)?

2. Wenn der Entwurf der Münchner Architekten ausgeführt werden muss, bis wann soll der Europabrunnen fertiggestellt sein?

3. Wenn der Europabrunnen nicht ausgeführt werden soll, wie soll inhaltlich weiter verfahren werden? Soll es einen neuen Wettbewerb geben, um die Stadtwunde zu heilen?

4. Wenn der Europabrunnen nicht ausgeführt werden soll, wie soll terminlich weiter verfahren werden?

5. Denkt man für den Fall eines Neuanfanges daran, den Künstler Jakob Friedl, der sich mit Unterstützung der Stadt Regensburg lange, erheblich und zeitgenössisch künstlerisch mit dem Ort und dessen Urbanität beschäftigt hat zu einem neuen Wettbewerb einzuladen?

Begründung:
Die bisher nicht stattgefundene Fertigstellung des vor 10 Jahren geplanten und baulich begonnenen Europabrunnens am Ende eines Abschnittes der Stadtrenovierung Maximilianstraße hinterlässt eine höchst indifferente Situation an einem der wichtigsten Zugänge zur Altstadt. Der hölzerne und im Laufe der Jahre notdürftig gewordene Deckel des Europabrunnenloches, in das rd. 300.000,- Euro investiert wurden, wird einerseits von vier Lichtsäulen inszeniert und gleichzeitig hinter Blumenkübeln versteckt. Dabei bietet das Loch gute Voraussetzungen für künstlerische Stadtforschung und/oder moderne Gestaltung. Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass der Europabrunnen in absehbarer Zeit vollendet wird, stellt sich die Frage, ob und wie lange man mit diesem betonierten Loch in der Stadt leben will.

Weiter stellt sich die Frage nach der Verträglichkeit eines 6m hohen Kubus auf dem Platz zwischen den Lichtsäulen, wie er ursprünglich als Europabrunnen entstehen sollte. Das Vordach des Gebäudes der Züricher Versicherung kragt in 2,7 Meter Höhe ca. 1,8 Meter in die durch den Europabrunnen entstehende Gasse über. Der meterlange Kubus verstellt die Sicht auf den Ernst-Reuter-Platz und schafft eine beengte Situation zwischen Apotheke und Brunnen (der Glaskasten reflektiert womöglich sogar das Vordach). Sollte das Kultur- und Kongresszentrum optional weiterhin auf dem Ernst-Reuter-Platz entstehen, setzt sich der geplante Brunnen als nicht verbundener Fremd-Körper zwischen alle „Stühle“. Aber auch ohne ein Kongresszentrum am Ernst-Reuter-Platz bleibt der Nicht-Brunnen in seiner heutigen Form ein Problem, das einer Lösung zugeführt werden muss. Daraus resultiert die weitere Frage, ob man nicht besser auf die Vollendung des Brunnens verzichtet und einen neuen Wettbewerb bzw. die Umwidmung des Brunnen-Ortes zu einer Experimentierplattform für wechselnde Akteure unter künstlerischer Regie oder unter Berücksichtigung des Regensburger Künstlers Jakob Friedl auslobt.

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