Die Neuordnung des Bahnhofsumfelds mit einem Zentralen Busbahnhof (ZOB), mit einer Stadtbahn, mit einem Kultur- und Kongresszentrum: Ein großes zukunftsweisendes Projekt

Stellungnahme zur Broschüre Bürgerbegehren „Kein RKK am Keplerareal“

Vorbemerkungen

  • Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes, zu der auch der Bau eines Kultur- und Kongresszentrums (RKK) gehört, ist eine zentrale städtische Herausforderung, um eine zukunftsweisende Entwicklung der Stadt und Region Regensburg zu ermöglichen. Sie dient der Aus- und Weiterentwicklung der Standortfaktoren Mobilität, Umwelt, Soziales, Wirtschaft, Bildung, Kultur sowie Stadtbild und ermöglicht Synergieeffekte zwischen diesen Faktoren.
  • Das Bürgerbegehren blendet konsequent aus, dass die Planungen für das RKK nicht isoliert stehen, sondern im Zusammenhang mit den anderen Elementen des einheitlichen Projekts „Stadtraum gestalten“ zu sehen sind, d.h. der Neuordnung des Bahnhofsumfelds und der Verbesserung der Aufenthaltsqualität.
  • Gerade hinsichtlich der Verkehrsentwicklung und der Folgen für das Grün im Stadtraum kann daher das RKK nicht allein betrachtet werden.
  • Das Bürgerbegehren bezieht sich hauptsächlich auf Planungen, die mit Beschluss vom 1. Dezember 2016 bereits zurückgestellt wurden.
  • Die neuen Planungen von zwei externen Planungsbüros mit den Ideen und Vorschlägen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Beteiligungsprozess (z.B. Stärkung Alleengürtel, Beschränkung des Autoverkehrs, bürgernahe Nutzungen im RKK, Tiefgarage am Bahnhof), erarbeitet in mehrtägigen Ideenwerkstätten, werden zum größten Teil erst in den nächsten Monaten weiter ausgearbeitet. Die interessierte Öffentlichkeit wird hierbei transparent in die Planungen eingebunden.

I. Weniger und umweltfreundlicher Verkehr (nicht „Verkehrschaos und Feinstaub“)

  • Planungsziel ist insgesamt die Stärkung des Umweltverbundes und Aufwertung des Stadtraums durch eine Neuordnung der Verkehrsflächen und Beschränkungen des Autoverkehrs
  • Das Wachstum der Stadt bedingt die konsequente Stärkung des ÖPNV, gerade im Bahnhofsumfeld, wo die einzelnen Verkehrsarten miteinander verknüpft sind. Eine Stärkung erfordert einen Zentralen Busbahnhof ZOB, angebunden an den Zugverkehr, und endlich die Einführung einer Stadtbahn. Dieser attraktiv gestaltete ÖPNV ist die wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Mobilität und ein besseres Stadtklima.
  • Die Aufenthaltsqualität wird durch den ZOB und die Entscheidung des Stadtrates, den Autoverkehr zu beschränken erheblich gesteigert. Eine attraktive Neugestaltung des Bahnhofumfeldes ist in Planung und der Rückbau von Straßen. U.a. kann der Stadteingang neu ausgebildet und für Autos teilräumlich gesperrt werden. Eine spürbare Verkehrsberuhigung sowie weitgehender Erhalt des vorhandenen Baumbestandes mit einer Stärkung des Alleengürtels im Bereich des Ernst-Reuter-Platzes, auch durch neue Baumpflanzungen, sind vorgesehen.
  • Ein RKK am Standort Ernst-Reuter-Platz ist optimal an den ÖPNV und an den Bahnhof angebunden. Die Anreise mit dem Auto kann so auf ein Mindestmaß an Stellplätzen reduziert werden. Die Stellplätze werden zu großen Teilen in einer neuen Tiefgarage in der Bahnhofstraße nachgewiesen werden. Eine Anbindung wird von Westen erfolgen, um den neu gestalteten, verkehrsberuhigten Stadteingang und die Altstadt vom Autoverkehr (und damit einhergehenden Emissionen) zu entlasten. Eingriffe im Zusammenhang mit dem Bau einer Tiefgarage in der Bahnhofstraße sind nicht zu erwarten.
  • Mit dem RKK verbundener Lärm (Anlieferung, Betrieb, etc.) wird technisch und baulich gemindert, indem etwa eine Ladezone in das Gebäude integriert wird.

II. Die Stadt gibt Geld für wirklich Notwendiges aus

  • Die Planungen für die Neuordnung des Bahnhofsumfelds hindern andere notwendige Investitionen nicht.
  • Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wird als drängendes Thema der Gegenwart und Zukunft nach wie vor ernst genommen. Im Haushaltsjahr 2018 werden für das Bau- und Wohnungswesen rund 45 Millionen Euro, davon rund 5 Millionen für das Wohnraumförderprogramm, bereitgestellt. In 2017 gab es ein Rekordhoch bei den Bewilligungen für den geförderten Wohnungsbau.
  • Die Koalition hat ferner beschlossen, die Sozialquote bei Neubauten von 20 Prozent auf 40 Prozent zu erhöhen, davon 20 Prozent für die Einkommensgruppe III (= „Durchschnittsverdiener“). Hierzu zählen etwa die Hälfte der Regensburger Haushalte.
  • Wohnen als große Gegenwarts- und Zukunftsaufgabe heißt aber nicht, dass die Stadt nicht auch andere Projekte mit Zukunftspotential angehen sollte. Investitionen in den Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturstandort kommen Vielen zu Gute: dem Einzelhandel und der Gastronomie in der Altstadt, den Unternehmen, Kulturinstitutionen, der Bevölkerung durch neue Arbeitsplätze, höhere Gewerbesteuereinnahmen und Räumlichkeiten für einen gesellschaftlichen Austausch …
  • Ein weiterer Ausbau des ÖPNV-Netzes ist völlig unabhängig von dem Bau eines RKKs geplant: Nach dem Ausbau der Nord-Süd-Achse werden die Buslinien gestärkt werden. Auch eine Erweiterung in Ost-West-Richtung und ggf. ein Anschluss an den Landkreis sind vorgesehen. Im Rahmen der Neugestaltung wird aber auch schon die künftige Stadtbahn mitgeplant.

III. Bäume und Alleengürtel stärken!

Planungsziel: Weitgehender Erhalt des alten Baumbestandes – Minimierung der Eingriffe in das Grün, Baumneupflanzungen und Straßenrückbau

  • Das Baumgutachten (G. Zimmermann, 2016) bewertet städtische Vorplanungen aus dem Jahr 2015, welche bereits mit Beschluss vom 01.12.2016 in Teilen zurückgestellt wurden. Das Gutachten war u.a. Anlass für den Beteiligungsprozess „Stadtraum gemeinsam gestalten“, in dem Ideen für eine Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes erarbeitet und diskutiert wurden. Dabei wurde deutlich wie im Zuge der Neugestaltung alter Baumbestand erhalten werden und eine Stärkung des Alleengürtels gelingen kann, auch wenn Eingriffe bei Baumaßnahmen nicht grundsätzlich zu vermeiden sind.
  • Der Alleengürtel kann im Bereich Ernst-Reuter-Platz durch neue Bäume gestärkt werden. Vorgesehen ist, ein „RKK im Alleengürtel“ zu entwickeln und das Raumprogramm/Nutzungskonzept entsprechend zu überarbeiten.
  • Durch den Bau einer Tiefgarage in der Bahnhofstraße können Eingriffe in die Grünfläche an der Maximilianstraße bestmöglich vermieden werden, da dann nur der Bau einer kleiner dimensionierten Tiefgarage unter einem RKK mit der geringstmöglichen Anzahl an Stellplätzen (Betrieb, etc.) notwendig wird.
  • Auf diesem Weg kann ein wichtiger Lückenschluss des Alleengürtels gelingen und der Stadtraum zugleich durch einen besonderen Begegnungsort – ein modernes RKK – einmalig aufgewertet werden.

IV. Sinnvolles Begegnungs- und Veranstaltungszentrum

(nicht: RKKs gibt es schon genügend: ein RKK fehlt bis jetzt)

  • Ein RKK trägt zur kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung bei und stärkt die Stadt und Region Regensburg.
  • Das RKK füllt eine Angebotslücke im Spektrum der Veranstaltungsorte, die bis jetzt offen ist. Weder die vorhandenen Tagungsmöglichkeiten, noch das Auditorium Maximum der Universität – das nur außerhalb des Vorlesungsbetriebs zur Verfügung steht – bieten die dafür nötigen Möglichkeiten.
  • Ein RKK am Keplerareal kann einen einzigartigen Beitrag zur Aufwertung des Stadteingangs leisten. Die planerischen Ansätze sehen ein Gebäude ohne Rückseite vor, das im Alleengürtel zu entwickeln ist und mit seinem Umfeld kommuniziert.
  • Bürgernahe Nutzungen werden sicherstellen, dass das RKK ein zentraler Identifikationsort für die RegensburgerInnen wird, optimal angebunden an den ÖPNV und eingebettet in ein attraktives Umfeld mit hoher Aufenthalts- und Erholungsqualität.

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