‚Donau-Moldau-Region‘ mit Leben erfüllen

Pressemitteilung

Grüne Stadtratsfraktion auf Klausur in Pilsen

Mit einer dreitägigen Klausursitzung in Pilsen starteten die fünf Stadträtinnen und Stadträte der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen am vergangenen Wochenende in die Zeit nach der politischen Sommerpause. Mit Blick auf die Stellung Regensburgs in der Region zwischen den Großstädten München, Nürnberg, Prag und Wien führten sie in der knapp 170.000 Einwohner zählenden und nur etwa 155 Kilometer entfernten Stadt Gespräche darüber, in welcher Form die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am besten organisiert werden kann. Dabei ging es vor allem um die Chancen, die hierfür die geplante Regiopolregion ‚Donau-Moldau‘ bieten würde, der neben der Oberpfalz und Niederbayern auch Oberösterreich, Teile Niederösterreichs sowie die tschechischen Bezirke Pilsen, Südböhmen und Vysočina angehören sollen.

In Diskussionen mit Hans Eibauer, dem Altbürgermeister der Stadt Schönsee (Landkreis Schwandorf) und Initiator des Centrums Bavaria Bohemia, sowie Ivan Kalina, dem Beauftragten der Region Pilsen für grenzüberschreitende Angelegenheiten, erörterten die grünen Stadtratsmitglieder Jürgen Mistol, Margit Kunc, Dr. Ewa Schwierskott-Matheson, Jürgen Huber und Dr. Wolfgang Mache, Projekte und Ideen, durch die die Regionen stärker zusammenwachsen. Hans Eibauer legte hier den Schwerpunkt mehr auf den kulturellen Austausch. Je öfter sich die Menschen dies- und jenseits der ehemaligen Grenze begegnen würden, desto eher könne eine gemeinsame Identität entstehen, die eine solche Region wie die geplante ‚Donau-Moldau-Region‘ mit Leben erfüllen könne. Eibauer machte jedoch darauf aufmerksam, dass dafür ein langer Atem erforderlich sei. Positiv bewertete er auch, dass die offenere Diskussion in Tschechien über die Vertreibung zu einer Entspannung mit den Menschen sudetendeutscher Abstammung geführt habe.

Ivan Kalina setzte stärker auf das wirtschaftliche Zusammenwachsen. Wenn Menschen mit unterschiedlicher Nationalität in einem Betrieb gemeinsam arbeiten, würde dies am ehesten zu einem Miteinander führen. Dafür sei aber seiner Meinung nach Voraussetzung, dass in den Schulen der Grenzlandkreise die jeweils andere Sprache verpflichtend gelehrt werde. Außerdem müsse die Bahnverbindung München –Regensburg – Pilsen – Prag über Furth im Wald wieder ins internationale Netz aufgenommen werden. Hier müsse es von deutscher Seite endlich entsprechende Entscheidungen geben.

Bei einem Empfang der grünen Stadtratsfraktion durch Pilsens Oberbürgermeister Martin Baxa, an der auch seine Stellvertreterin Eva Herinková teilnahm, wurde vor allem über Pilsen als europäische Kulturhauptstadt 2015 gesprochen und darüber, wie sich Regensburg als Partnerstadt und Nachbar hierbei engagieren könne. Martin Baxa machte dabei deutlich, dass der zeitgenössischen Kunst eine zentrale Rolle zukommen müsse, wenn Pilsen als Kulturhauptstadt erfolgreich sein wolle. Die grünen Stadträte sicherten ihm die Unterstützung zu, im Regensburger Stadtrat für einen angemessenen Beitrag zu einem Gelingen dieser Herausforderung einzutreten. Pilsen als europäische Kulturhauptstadt sei auch eine Chance für die Fortentwicklung der Regensburger Kulturlandschaft, die genutzt werden müsse. Jürgen Mistol: „Bei den Gesprächen in Pilsen haben wir Grüne viel über unser nachbarschaftliches Zusammenleben gelernt. Unserer Stadt kann es nur nützen, wenn die bestehenden Kooperationen ausgebaut werden und wir verstärkt an einem guten Miteinander arbeiten. Selbst mit dem Zug nach Pilsen angereist, haben wir erleben können, wie verbesserungsbedürftig das Angebot auf der Schiene ist, aber auch dass der Zug von sehr vielen Menschen genutzt wird. Wir werden uns weiterhin sowohl innerhalb unserer Partei als auch darüber hinaus dafür engagieren, dass wieder Fernverkehr auf dieser wichtigen europäischen Verbindung angeboten und in die Infrastruktur investiert wird. Eines haben wir in Pilsen auch gespürt: Wir sind als Freunde empfangen worden.

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