Energiebericht: Verwaltungsspitze wenig ehrgeizig beim Energiesparen

Pressemitteilung

„Ist überhaupt mehr eingespart worden als gesetzlich ohnehin vorgeschrieben?“

„Der Energiebericht der Verwaltung macht vor allem eins deutlich, und zwar wie wenig ehrgeizig das Thema von der Verwaltungsspitze her angegangen wird“, stellt Grünen-Fraktionsvorsitzender Jürgen Mistol fest. „Wer den aktuellen Bericht mit dem von 2007 vergleicht, kann beispielsweise lesen, dass der Fernwärmeanteil bei zwei Prozent stagniert und auch der Anstieg des Stromverbrauchs nicht nachlässt. Er liegt sowohl 2007 als auch 2010 bei acht Prozent. Der Abschnitt zum Energiemanagement wurde praktisch nahezu unverändert vom alten Bericht in den neuen übernommen.“

Der Energiebericht verfolge offenbar in erster Linie den Zweck, in der Öffentlichkeit den Eindruck zu befördern, dass man in Sachen Energiesparen was tue und auf einem guten Weg sei. Jürgen Mistol: „Aus Sicht der Verwaltung ist das verständlich, wobei man auch sagen muss, dass die Verwaltung nur das umsetzen kann, was die vom Stadtrat geschaffenen Rahmenbedingungen hergeben.“ Und hier fehle es am politischen Willen insbesondere des Oberbürgermeisters und der ihn stützenden Stadtratsfraktionen. Anträge der Grünen zu diesem Thema seien in der Vergangenheit mit schöner Regelmäßigkeit abgelehnt worden.

„Auch beim Rückgang des Heizenergieverbrauchs bei den städtischen Liegenschaften wird deutlich, wie wenig in den letzten Jahren passiert ist. Gegenüber 1994 hatte man 2007 schon 34 Prozent Einsparung, 2010 sind es gerade einmal sechs Prozent mehr. Dass der Rückgang pro Jahr sinkt, ist ein Indiz dafür, dass seit 1994 durch mehrere Renovierungsprojekte, die ohnehin anstanden, einiges erreicht wurde, aber eben nicht aktiv versucht wird, so viel wie möglich zu tun“, kritisiert der Grünen-Politiker. „Da haben die Energieberichte anderer Städte mehr vorzuweisen.“

Interessant wäre hingegen ein Vergleich der erreichten Einsparungen beim Energiebedarf mit den Vorgaben der Energieeinsparverordnung. Jürgen Mistol: „Dann könnte man die Frage beantworten, ob hier abseits der Modellvorhaben und unterm Strich überhaupt viel mehr erreicht wurde als ohnehin vorgeschrieben war oder letztendlich nur das Soll abgearbeitet wurde.“ Auch sei der Ausblick in die Zukunft sehr allgemein gehalten. Aus unserer Sicht wäre es für künftige Berichte auch notwendig, konkrete Maßnahmen aufzuzeigen, diese nach Kosten und Nutzen zu bewerten sowie Investitionsvorschläge zu machen.

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