Ersatztrasse: Bürgerinnen und Bürger sollen letzte Entscheidung haben

Pressemitteilung

Grüne wollen auch Planungen für die Osttrasse über den Grieser Spitz ad acta legen

„Bei der Frage, wie der Busverkehr nach der Sperrung der Steinernen Brücke mittelfristig neu organisiert werden kann, brauchen wir eine Vorgehensweise, die transparent und für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar ist“, begründet Grünen-Fraktionsvorsitzender Jürgen Mistol einen Antrag seiner Fraktion zum Thema ‚Ersatztrasse’. Nach dem Willen der Grünen soll die letzte Entscheidung bei dieser umstrittenen Frage bei den Bürgerinnen und Bürgern liegen. Auch der Verzicht auf die Ostrasse über den Grieser Spitz soll vom Stadtrat besiegelt werden.

Jürgen Mistol: „Die Tatsache, dass das Unesco-Weltkulturerbekomitee bei seiner Sitzung in Brasilia die Entscheidung über die grundsätzliche Welterbeverträglichkeit der Ersatztrassen vertagt hat, gibt uns Zeit und macht es nötig, das weitere Procedere festzulegen. Und wenn man den Aussagen von CSU-Fraktionsvorsitzenden Christian Schlegl glauben darf, ist eine weitere planerische Bearbeitung der Trasse über den Grieser Spitz, die von uns Grünen von jeher grundsätzlich abgelehnt wurde, nicht mehr notwendig. Für uns ist aber auch völlig klar, dass jetzt erst einmal das Votum des Welterbekomitees abgewartet werden muss, bevor es überhaupt weiter gehen kann.“

Nach Auffassung der grünen Stadtratsfraktion ist die Westtrasse über den Donau-Südarm vom Schopperplatz zur Holzländestraße aus Sicht des Denkmalschutzes die wohl am schwierigsten zu verwirklichende Lösung. Sie stellt große Herausforderungen an die Planerinnen und Planer. An dieser Stelle komme ausschließlich eine kreative Lösung in Frage, die nur im Rahmen eines gut vorbereiteten Wettbewerbs gefunden werden könne. Gleichwohl würde die Westtrasse nicht nur für den Busverkehr einen erheblichen Mehrwert mit sich bringen. Insofern rentiere es sich, die Planung weiterzuführen, aber nur falls dafür von der Unesco grünes Licht gegeben werde.

Bei der Realisierung einer Busbrücke westlich der Steinernen Brücke würden nicht nur der Regensburger Stadtnorden und die nördlichen Stadtumlandgemeinden gut mit der westlichen Altstadt verbunden, auch der Westteil von Stadtamhof, der Dultplatz und der Obere Wöhrd könnten sinnvoll und ausreichend in das ÖPNV-System der Gesamtstadt integriert werden. Gleichzeitig würde eine barrierefreie und auch von Radfahrern und Fußgängern gut zu nutzende Verbindung zwischen der westlichen Altstadt und dem Oberen Wöhrd als Ersatz für den Eisernen Steg entstehen.

Als Begründung, weshalb die letztendliche Entscheidung von den Bürgerinnen und Bürgern getroffen werden soll, gibt der Grünen-Politiker an, dass die Bürgerschaft in dieser Frage sehr unterschiedliche Auffassungen habe. Jürgen Mistol: „Ein Bürgerbegehren führt auch dazu, dass Politik und Verwaltung ihre jeweilige Position gut erklären müssen. Ein Bürgerbegehren macht aber erst dann Sinn, sobald die Entscheidungsgrundlagen auf dem Tisch liegen. Und dies ist derzeit noch lange nicht der Fall. Für uns Grüne ist es aber wichtig, dass hier keine autoritären Entscheidungen getroffen werden und der weitere Prozess in aller Fairness organisiert wird.“

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