Gemeinsamer Berichtsantrag: Unterstützung von Frauen in Not

Gemeinsamer Antrag der grünen Fraktion und des Stadtrates Jakob Friedl:

Die Verwaltung wird gebeten, im zuständigen Ausschuss über Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen für Frauen, die von Gewalt im Namen der Ehre, weiblicher Genitalverstümmelung, Menschenhandel, Zwangsheirat oder Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften betroffen sind, zu berichten. Dabei soll insbesondere auf folgende Fragen eingegangen werden:

  1. Wohin vermittelt das Jugendamt junge Mädchen, die von Gewalt im Namen der Ehre betroffen sind und nicht mehr zu Hause wohnen können beziehungsweise Fälle, für die die Gefährdung im Stadtgebiet aufgrund von Verfolgung durch die Familie zu groß wird?
  2. Woher holen sich das Jugendamt, die Flüchtlings- und Integrationsberatung der Stadt und die
    Schulsozialarbeiter*innen der Stadt Expertise und Rat, wenn es um die Themen weibliche Genitalverstümmelung, Gewalt im Namen der Ehre oder Menschenhandel geht?
  3. Wohin vermittelt das Ordnungsamt, wenn Frauen in der Prostitution aussteigen wollen?
  4. Wohin vermittelt das Ordnungsamt, wenn eine Frau in der Prostitution arbeitet und sich bei der Anmeldung Auffälligkeiten ergeben, hinsichtlich Menschenhandel, aber die Frau nicht bereit ist, bei der Polizei auszusagen?
  5. Wohin vermitteln die Flüchtlings-und Integrationsberatungen der Stadt bei häuslicher Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Regensburg?
  6. Wohin vermitteln die Flüchtlings-und Integrationsberatungen der Stadt sie bei sexualisierter Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Regensburg?
  7. Wohin vermitteln die Flüchtlings-und Integrationsberatungen der Stadt sie bei Verdacht auf Menschenhandel (z. B. Arbeitsausbeutung oder Zwangsprostitution) in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Regensburg?
  8. Wohin vermitteln die unterschiedlichsten sozialen Beratungsstellen der Stadt (z. B. Stadtteilprojekte), wenn eine Frau aufgrund der Ehe mit einem Deutschen zum Aufenthalt berechtigt ist, sich aber trennen möchte und damit ihren Aufenthaltszweck verlieren würde?
  9. An welche Stellen können sich Opferzeuginnen (von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung/der Arbeitsausbeutung) in der Stadt wenden, um eine sichere und anonyme Unterkunft vermittelt zu bekommen und umfassende Beratung zu Opferrechten und dem Strafverfahren zu erhalten?
  10. Wohin vermitteln soziale Beratungsstellen der Stadt, wenn ein Mädchen äußert gegen ihren Willen verheiratet/verlobt zu werden?
  11. Wer bietet Frauen, die Opfer von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung/zum Zwecke der Arbeitsausbeutung, Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden, Frauen, die Opfer von sog. Ehrgewalt wurden, psychosoziale Beratung und Begleitung zu Behörden an?
  12. Welche Beratungsstelle arbeitet ausschließlich mit weiblichen Dolmetscherinnen, um Opfer von Geschlechtsspezifischer Gewalt eine adäquate Atmosphäre zu bieten?
  13. Wer sensibilisiert und unterstützt weibliche Dolmetscherinnen, die in besonders sensiblen Bereichen wie zum Beispiel sexualisierter Gewalt tätig sind?

Begründung: Erfolgt mündlich.

Initiator*innen: Wiebke Richter, Jakob Friedl, Theresa Eberlein, Daniel Gaittet

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.