Pressemitteilung
Grüne fordern stattdessen, mehr Güter auf die Schiene zu verlagern
Nicht nur auf den Autobahnen in und um Regensburg, sondern auch auf einigen innerstädtischen Straßen sollen demnächst nach dem Willen der Staatsregierung so genannte Gigaliner unterwegs sein, berichten Grünen-Landtagsabgeordnete Maria Scharfenberg und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Regensburger Stadtrat, Jürgen Mistol. So sollen die bis zu 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren LKWs im von Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) geplanten Versuchseinsatz von der Anschlussstelle Regensburg-Ost aus sowohl bis zum BMW-Werk als auch zu drei Speditionen im Regensburger Osten unterwegs sein. Zudem dürfen sie die Straubinger Straße zwischen dem Osthafen und der Autobahnausfahrt bei Neutraubling befahren, um ein Unternehmen in der Lagerstraße bedienen zu können.
„Statt mehr Güter auf die Schiene zu verlagern, kommen größere LKWs auf die Straßen“, ärgert sich Maria Scharfenberg. Dabei sei die Infrastruktur vor Ort auf den Einsatz von Gigalinern überhaupt nicht vorbereitet und es drohten teure Schäden. Jürgen Mistol: „Damit werden viel befahrene Straßen zusätzlich belastet. Außerdem bringen Lastwagen in dieser Dimension durch ihr hohes Gewicht eine stärkere Abnutzung mit sich. Sie stellen darüber hinaus ein massives Sicherheitsrisiko für die anderen Verkehrsteilnehmer dar, und auch der Lärm wird anwachsen.“
Die beiden Grünen-Politiker fordern den Bund und das Land auf, das Ziel der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene endlich ernsthaft zu verfolgen. Dass zum Beispiel für die Einrichtung eines sogenannten kombinierten Verkehrs zwischen Bayern und Tschechien Potenzial vorhanden ist, hatte ein Gutachten bereits vor über zehn Jahren ergeben. Gehandelt wurde allerdings nicht. Und bezüglich des Einsatzes von Gigalinern sollte es Herrn Ramsauer ebenso wie dem bayerischen Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) ein Alarmzeichen sein, dass sich die Mehrheit der Bundesländer gegen den Feldversuch ausgesprochen habe. Es sei schon sehr ungewöhnlich, dass beide Minister so vehement Lobbyinteressen eines kleinen Teils des Spediteurgewerbes vertreten würden.