Grüne Fraktion verteidigt Tempo-Limit in der Weißenburgstraße

Pressemitteilung

In der Mittelbayerischen Zeitung war am Do, 9. Juli 2020 zu lesen, dass die CSU das Tempolimit in der Weißenburgstr. wieder rückgängig machen will. „Das geht gar nicht! Ich bin entsetzt über diesen Vorstoß. Diese Maßnahme dient sowohl der Luftreinhaltung als auch der Lärmminderung und einer Abschaffung werden wir keinesfalls zustimmen“ stellt Grünen-Fraktionsvorsitzende Maria Simon fest. Erst diese Woche wurde im Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen der Lärmaktionsplan einstimmig verabschiedet. Eine der Maßnahmen ist auch eine Geschwindigkeitsbeschränkung 30 km/h nachts für diese Strecke. Aus lufthygienischen Gründen wurde diese bereits für ganztags im Oktober 2019 eingeführt. Auch für die Beschleunigung des ÖPNV zeigt diese Maßnahme Erfolge. 

Im Oktober 2019 hatte der Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen beschlossen, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit in der Weißenburgstraße im Abschnitt zwischen Bruderwöhrdstraße und Greflingerstraße auf 30 km/h festgesetzt wird. Grund dafür waren Berechnungen des Landesamtes für Umwelt, die im Zuge der Umsetzung des Förderprogrammes „Sofortprogramm Saubere Luft 2017-2020“ durch die Stadt Regensburg veranlasst wurden. Diesen Berechnungen zu Folge wird im besagten Bereich der maximal zulässige Stickstoffdioxidgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter um 7 Mikrogramm überschritten. Positiv wirke sich die Geschwindigkeitsreduzierung auch auf die Lärmbelastung für die Anwohner*innen in diesem Bereich aus.

Um eine ungehinderte Durchfahrt des ÖPNV zu gewährleisten, wurde 2020 stadteinwärts auf der Südrampe der Nibelungenbrücke eine sogenannte ÖPNV-Schleuse eingerichtet. Dadurch konnte der Rückstaubereich der Lichtsignalanlage Adolf-Schmetzer-Straße/Weißenburgstraße auf die Nibelungenbrücke verlagert werden. Den Bussen ermöglicht dies eine ungehinderte Weiterfahrt auf der Busspur, während den Fahrzeugen des MIV erst dann das Signal zur Weiterfahrt gegeben wird, wenn diese ohne weiteren Halt in den kritischen Bereich durchfahren können. Die dadurch ermöglichte Verkehrsverflüssigung hat eine Absenkung der NO2-Belastung im lokalen Verkehr bei einer gleichzeitigen Priorisierung des ÖPNV zur Folge. Eine Rücknahme der verkehrsverflüssigenden Maßnahmen und damit verbundene, wiederholte Anfahrts- und Bremsvorgänge führen zu stärkerem Abrieb der Reifen und Bremsen – die Folge wäre eine zusätzlich erhöhte Feinstaubbelastung.

„Es ist völlig unverständlich, dass die CSU Regelungen, die zur Luftverbesserung, zur Lärmreduzierung und zur Verbesserung des ÖPNV beitragen, abschaffen will. Vielmehr sollte sich die CSU darüber Gedanken machen, an welchen weiteren Stellen Verbesserungen der Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger erreicht werden können“ so der Fraktionsvorsitzende der Stadtratsgrünen, Stefan Christoph. Der jüngste Vorstoß der Christsozialen zeige, dass eine moderne Verkehrspolitik mit dieser Partei nicht machbar sei. „Wenn jetzt alle Maßnahmen der vergangenen Jahre sogar zurückgedreht werden sollen, stellt die Koalition ihr eigenes Ziel der Klimaneutralität auf den Prüfstand und treibt aktiv den Verkehrskollaps in der Stadt voran.“

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