Grüne im Regensburger Stadtrat wollen „Click & Collect“ auch für die öffentlichen Bibliotheken

Pressemitteilung

Wie kann es sein, dass Shopping Malls, Möbelmärkte, Baumärkte und Buchhandlungen während des Lockdowns mit dem System „Click & Collect“ zur Abholung von online oder telefonisch erworbenen Waren geöffnet sind, dies den öffentlichen Bibliotheken aber verwehrt bleibt?

Dieser Missstand sorgt in der Öffentlichkeit für wachsenden Unmut. In einem auch von den Kulturpolitikerinnen MdB Erhard Grundl und und MdL Sanne Kurz unterzeichneten Schreiben an die Bayerische Staatsregierung fordern Grünen-Fraktionsvorsitzender Stefan Christoph und die Stadträtinnen Yasmin Hopp und Wiebke Richter, „Click & Collect“ auch für die Büchereien in Bayern nutzbar zu machen. In dem Schreiben heißt es, die Verweigerung von „Click & Collect“ treffe diejenigen am härtesten, die die Bibliotheken in Pandemie-Zeiten am nötigsten brauchen: Schülerinnen, Studierende, kinderreiche Familien, sozial Benachteiligte und Seniorinnen.

Stadträtin Wiebke Richter: „Es gibt keinerlei Gründe, Bibliotheken anders zu behandeln als den Einzelhandel. Entsprechende Hygienekonzepte und weitgehend kontaktlose Abhol-Modelle sind vorhanden. Es ist zynisch, die Nutzerinnen öffentlicher Büchereien aufzufordern, ihre Lektüre alternativ im Buchhandel zu kaufen. Denn dazu fehlt vielen – insbesondere in den Zeiten der Krise – das Geld. Und viele von ihnen – gerade Seniorinnen – haben auch nicht die technischen Mittel, um auf die erweiterten digitalen Angebote der Büchereien zugreifen zu können.“

Bislang haben nur wenige kommunale Büchereien einen Lieferservice wie die Regensburger Stadtbücherei eingerichtet. „Die Kosten hat dabei die Stadt selbst zu tragen, eine Unterstützung durch den Freistaat gibt es dafür nicht“, beschwert sich Grünen-Fraktionsvorsitzender Stefan Christoph. Er fügt hinzu: „Außerdem halte ich das Angebot wissenschaftlicher Bibliotheken in einer Universitätsstadt mit 30.000 Studierenden und über 4.000 Hochschulmitarbeiter*innen für zentral.“ Ihm fehle das Verständnis dafür, dass die Staatsregierung deren Versorgung mit Literatur derart einschränke.

Stadträtin Yasmin Hopp: „Es ist nicht einzusehen, warum die öffentlichen Büchereien in anderen Bundesländern – beispielsweise Berlin oder Baden-Württemberg – weiter funktionieren, aber ausgerechnet im ach so bildungsbeflissenen Freistaat Bayern nicht. Die Entscheidung, Bibliotheken und Archiven ,Click & Collect‘ zu untersagen, bei gleichzeitiger Erlaubnis dieses Systems für den Einzelhandel, ist nicht nachvollziehbar. Wir fordern die Staatsregierung auf, diesen Konstruktionsfehler bei den aktuellen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie umgehend zu beheben.“

UPDATE

Click&Collect wieder erlaubt!

Bereits letzte Woche hatte sich die grüne Landtagsfraktion mit der Bitte, die Ausleihe in wissenschaftlichen Bibliotheken wieder zu erlauben, an den Wissenschaftsminister gewandt. Gemeinsam mit 42 anderen grünen Politiker*innen von Bundes-, Landes- und Kommunalebene haben auch Stefan Christoph, Wiebke Richter und Yasmin Hopp diese Forderung nochmals öffentlich wiederholt. Kurz darauf haben wir die Nachricht bekommen: Die Bibliotheken dürfen Click&Collect wieder anbieten!

Das ist eine wichtige Nachricht für alle Studierenden, die sich gerade auf Prüfungen oder Hausarbeiten vorbereiten müssen, für Familien, Senior*innen und alle anderen für die es nicht praktikabel ist, alle Bücher, die sie brauchen zu kaufen.

Anlagen:
Brief der grünen Kulturpolitiker*innen: https://gruenlink.de/1wvg
Antrag der grünen Stadtratsfraktion zum Thema ‚Click & Collect‘: https://gruene-stadtrat-regensburg.de/click-collect-in-den-regensburger-bibliotheken/

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