Pressemitteilung
Jürgen Huber: „Allein mit baulichen Maßnahmen ist es aber nicht getan“
„Bisher sind es nur vage Ankündigungen. Ein sinnvolles Gesamtkonzept für die lange überfällige Ertüchtigung des Historischen Museums kann ich noch längst nicht erkennen“, kommentiert der kulturpolitische Sprecher der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Jürgen Huber, die jüngsten Ausführungen des Oberbürgermeisters und des Kulturreferenten. „Dass das Haus in einem miserablen baulichen Zustand ist, ist seit vielen Jahren bekannt. Nach dem Herabfallen der Gesimsstücke an der Westfassade hat man vor Jahren die Fassade saniert, für die Schauseite neu gestrichen und gewisse bauliche Schäden im Inneren beseitigt. Eine umfassende Sanierung, wie es schon vor vielen Jahren das Konzept des Architekten Branka vorgesehen hatte, fand jedoch nie statt.“
Am dringlichsten sei die Depotfrage zu lösen. Jürgen Huber: „3000m² moderne Depotfläche sind laut Museumsleiter Dr. Germann-Bauer dringend nötig, und dieses Vorhaben sollte wirklich zügig vorangetrieben werden. Die aktuell vorgesehenen Mittel im Investitionsplan sind in keiner Weise ausreichend und müssen auch früher kommen. Wir Grüne werden bei den nächsten Haushaltsberatungen keine Verschiebungen mehr hinnehmen. Denn eines steht für mich fest: 2019 als Zeithorizont anzustreben, wie jetzt von Herrn Unger geäußert, ist zu unambitioniert. Denn ehe die zu erwartende Aufmerksamkeit nur noch auf das vom Freistaat geplante Museum der bayerischen Geschichte am Donaumarkt gerichtet sein wird, sollte das Regensburger Museum noch vor 2018 ertüchtigt sein.“
Jürgen Huber macht aber auch deutlich, dass es bei den Museen der Stadt allein mit baulichen Maßnahmen nicht getan ist. „Ein Museum besteht nicht nur aus Mauern und technischen Einrichtungen. Es lebt von der Intelligenz, dem Engagement und der Kreativität seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Deutsche Museumsbund und die Selbstverpflichtung zum Beispiel der Charta von Venedig geben vor, was gute Museumsarbeit sein kann. Wir in Regensburg sollten uns daran orientieren. Dazu gehören halt nicht nur einmalige, mit großem Aufwand beworbene Sonderausstellungen sowie sündteure Strohfeuer-Events, die dem Kulturreferenten offenbar unvermeidlich erscheinen.“
Zur guten Museumsarbeit gehöre nach Ansicht der Grünen aber auch die wissenschaftliche Forschung und eine daraus resultierende Veröffentlichungspraxis der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, allen voran seines Direktors. „Es ist mit Händen greifbar, dass die personelle Situation im Hause schon lange so angespannt und ausgedünnt ist, zumal eine hochdotierte Stelle bekanntermaßen keinen Output mehr liefert, dass diese zentrale Aufgabe des Historischen Museums seit längerer Zeit nicht mehr zureichend erfüllt wird“, so Jürgen Huber. Er wies darauf hin, dass das Personal den dazugekommenen Einrichtungen wie dem document Neupfarrplatz und dem document Schnupftabakfabrik nicht angepasst worden sei. „Dass seit geraumer Zeit keine Jahresberichte des Museums mehr erscheinen, gibt der Befürchtung der personellen Abmagerung des Museums zusätzlich Auftrieb.“
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