Pressemitteilung
„Bustunnel ist verkehrspolitischer Rohrkrepierer der 1980er Jahre“
Den schon vor gut 30 Jahren diskutierten und jetzt wieder neu präsentierten Vorschlag der CSU, den Busverkehr in der Altstadt unterirdisch zu führen, kommentiert Grünen-Stadtrat Jürgen Huber:
„Nicht jede Suppe wird beim Aufwärmen besser. Bei dieser neu angerührten Brühe aber ist das Haltbarkeitsdatum längst überschritten. Es ist kaum zu glauben, dass Christian Schlegl einen verkehrspolitischen Rohrkrepierer der 1980er Jahre allen Ernstes als neue Idee präsentiert und so ungeniert aus der Mottenkiste zieht. Wer nur ein wenig über einen Bustunnel unter der Altstadt nachdenkt, kommt schnell zum Schluss: Es lohnt nicht, Geld in solch abenteuerliche Planungen zu investieren.
Nur so viel: Damit Fahrgäste Ziele in der Altstadt überhaupt erreichen können, müssten von einem Bustunnel aus mehrere Auf- und Abgänge gegraben werden, die barrierefrei ausgeführt werden müssten. Diese damit verbundenen Eingriffe ins Stadtbild mag man sich gar nicht vorstellen. Und das Ganze in einer historischen Altstadt mit ihren unzähligen Denkmälern in allen Schichten des 2000-jährigen Zivilisationshügels. Selbst wenn man einer Tunnellösung etwas abgewinnen könnte: Wer andernorts sieht, welche Kostensteigerungen mit unterirdischen Röhren aller Art regelmäßig verbunden sind, sollte lieber die Finger davon lassen. Stuttgart 21 lässt grüßen.
Nicht nur dieser Vorschlag beweist: An der verkehrspolitischen Kompetenz der CSU muss nachhaltig gezweifelt werden. Wer wie Schlegl Elektrobusse als völlig unausgereift bezeichnet, hat eine Entwicklung verschlafen, die in vielen anderen Städten längst Realität ist. Es ist schon ein echtes Armutszeugnis, wenn man in 30 Jahren nichts dazu gelernt hat.“