„Immerwährender Trockenbrunnen?“

Pressemitteilung

Jürgen Huber will Europabrunnen wieder auf die Tagesordnung setzen

Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass der Europabrunnen am Ernst-Reuter-Platz in absehbarer Zeit vollendet wird, stellt sich für die grüne Stadtratsfraktion die Frage, ob und wie lange man mit diesem betonierten Loch in der Stadt leben will. Mit einem Antrag will Stadtrat Jürgen Huber das Thema nun wieder einmal auf die Tagesordnung setzen. Jürgen Huber: „Der Antrag hat zum Ziel, dass die Verwaltung über das geplante weitere Vorgehen in Sachen Eurobrunnen berichtet. Ein immerwährender Trockenbrunnen kann nicht die Lösung sein.“

Grundsätzlich, so der Grünen-Stadtrat, sei zu diskutieren, ob es sinnvoll und auch immer noch gewollt sei, die ursprünglichen Pläne eines sechs Meter hohen Kubus zu verwirklichen. Nach Ansicht Hubers würde sich der geplante Brunnen als ein mit der Umgebung nicht verbundener Fremdkörper zwischen alle Stühle setzen, egal ob am gegenüber liegenden Keplerareal ein Kultur- und Kongresszentrum realisiert würde oder nicht. Jürgen Huber: „Aber auch ohne RKK am Ernst-Reuter-Platz bleibt der Nicht-Brunnen in seiner heutigen Form ein Problem, das einer Lösung zugeführt werden muss. Daraus resultiert die Frage, ob man nicht besser auf die Vollendung des Brunnens verzichtet und einen neuen Wettbewerb auslobt. Denkbar wäre auch, den Ort statt des Baus eines Brunnens zu einer Experimentierplattform für wechselnde Akteure unter künstlerischer Regie oder unter Berücksichtigung des Regensburger Künstlers Jakob Friedl auszuloben. Das langjährige Negieren ist jedenfalls keine Lösung und kein Ansatz für die Zukunft.“

Das derzeit existierende Brunnenfragment geht auf ein Versprechen von Oberbürgermeister Hans Schaidinger an den damaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Benno Zierer zurück, am Ernst-Reuter-Platz einen Europabrunnen zu bauen. Dieses laut dem Regensburger Journalisten Helmut Wanner während einer Tischrede im Bischofshof gegebene Versprechen jährte sich im September 2011 zum 14ten Mal. „Vierzehn Jahre warten also die Regensburgerinnen und Regensburger nun schon auf die Einlösung dieses Versprechens“, so Huber. Seit 2002 ist der 714 000 Euro teure Plan der Münchner Architekten fertig, 2003 wurde der Bau eingestellt. Rund 300.000 Euro sind in das Betonloch vergraben worden.

Jürgen Huber: „Fest steht auf jeden Fall: So wie es ist, kann es nicht noch ewig weiter bleiben. Am Ende der vor Jahren umgestalteten Maximilianstraße hinterlässt das Europabrunnen-Loch eine höchst indifferente Situation an einem der wichtigsten Zugänge zur Altstadt. Der hölzerne und im Laufe der vielen Jahre notdürftig gewordene Deckel des Europabrunnenloches wird einerseits von vier Lichtsäulen prächtig inszeniert und gleichzeitig hinter Blumenkübeln versteckt. Dabei bietet das Loch gute Voraussetzungen für künstlerische Stadtforschung und/oder moderne Gestaltung.“ Der Regensburger Künstler Jakob Friedl hatte jüngst angeboten, das Areal während eines längeren Zeitraums für diverse, hauptsächlich performative Kunstereignisse und künstlerische Urban-Forschung nutzen zu wollen.

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