Um öffentliche Flächen zur Entzerrung des Nachtlebens und damit zum Infektionsschutz ebenso wie zum Lärmschutz bereitzustellen, werden folgende Maßnahmen unverzüglich umgesetzt:
1. Das Betretungsverbot auf Jahninselund Grieser Spitz wird umgehend aufgehoben. Dazu bereitet die Verwaltung zur nächstmöglichen Sitzung eine Änderung der Grünanlagensatzung vor.
2. In bestehenden Parks und auf Plätzen werden, wo dies noch nicht der Fall ist, die Voraussetzungen für nicht-kommerzielle Nutzung geschaffen. Welche Mindestansprüche junge Menschen an diese Flächen haben, zeigen die Ergebnisse der Jugendbefragung 2021 (insbesondere ein beleuchteter Nachhauseweg und eine nahe gelegene Toilettenanlage).
3. Die Prüfung zur Übernahme vorhandener Ansätze zum präventiven Konfliktmanagement wie sie in anderen Städten umgesetzt werden, um Nutzungskonflikte und Eskalationen schon im Vorfeld zu vermeiden.
4. Eine weitergehende und effektive Einbeziehung der Regensburger Jugend, unter anderem in Form des Jugendbeirats und des Stadtjugendrings, bei allen weiteren Planungen, die mit der Thematik zu tun haben.
Begründung:
Die ersten warmen Sommernächte sowie die Öffnung der Außengastronomie haben gezeigt, dass viele – nicht nur junge – Menschen nach 15 Monaten Pandemie nach draußen drängen und wieder ihre sozialen Kontakte wahrnehmen wollen. Während es zwar richtig ist, dass das Infektionsrisiko im Freien deutlich geringer ist als in Innenräumen, sind Ansammlung von mehreren hundert Menschen, zum großen Teil ohne Masken und Abstand, aus Sicht des Infektionsschutzes nicht sinnvoll. Die dabei entstehenden Gruppendynamiken tun ihr Übriges und Nutzungskonflikte sind hier schon vorprogrammiert. Nach der Sperrstunde in der Außengastronomie um 22 Uhr sind, wie schon vor Pandemiezeiten, viele Menschen zur selben Uhrzeit in den Straßen der Innenstadt unterwegs. Die Flächen, auf die sie sich verteilen können, waren schon immer spärlich gesät, sind aber unter anderem durch die von der Stadtratsmehrheit verabschiedeten Betretungsverbote noch knapper geworden.
Um die Situation effektiv zu entschärfe n braucht es verschiedene Maßnahmen, darunter vor allem die Möglichkeit zur Entzerrung von Treffpunkten im Freien und Maßnahmen für eine präventive Herangehensweise gegen Nutzungskonflikte und Eskalationen. Die hauptsächlich Betroffenen, die bislang zwar an einer Umfrage teilnehmen durften, aber sonst wenig Gehör fanden, sind dabei zwingend mit einzubeziehen, um lösungsorientiert an einer gemeinsamen Heransgehensweise zu arbeiten.
Initiative: Stadtrat Stefan Christoph, Stadträtin Anna Hopfe, Stadträtin Theresa Eberlein
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