Pressemitteilung
Mit Bestürzung hat die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Kenntnis genommen, dass die Regensburger Donaulände offenbar ein Feld der forcierten Konkurrenz zwischen einer Reederei aus Passau und der Pionierreederei Klinger aus Regensburg werden soll. „Der Oberbürgermeister hat es wieder einmal geschafft, eine einsame Entscheidung zu treffen“, so Stadtrat Jürgen Huber. „Dass diese Kündigungen am Tag vor Weihnachten noch raus mussten, wirft ein bezeichnendes Bild auf die ganze Aktion und die kommunikative Kompetenz des Oberbürgermeisters“. Auch das Schifffahrtsmuseum ist betroffen, weil der Anleger ‚Helga’ an der Kaimauer beim Donaumarkt ebenfalls gekündigt wurde.
Die Grüne Fraktion habe natürlich nichts gegen eine Weiterentwicklung der Schifffahrt in Regensburg einzuwenden, so Jürgen Huber. „Ein Linienschiff von und nach Passau zum Beispiel würde die Attraktivität der Donau als touristische Wasserstrasse zweifelsfrei steigern. Aber muss man dazu eine alteingesessene Regensburger Firma platt machen?“ Noch dazu, wenn man weiß, dass die Reederei Klinger bei der Sanierung des Marc-Aurel-Ufers so entgegenkommend war und auf die Wünsche der Stadt einging.
Huber fragt, was viele denken: „Muss für die Neuordnung des Donauufers nicht die ganze Stadtgesellschaft mitgenommen werden? Kann es sein, dass die Regensburger Öffentlichkeit scheibchenweise darüber aus den Medien erfährt, wie viele Schiffe man anlegen und wie viele Pavillons auf der Marc-Aurel-Uferpromenade entstehen sollen? Ist es noch verträglich, wenn der jetzige Kiosk die dreifache Größe bekommen soll?“ Aus Sicht des Grünen-Politikers sei es sinnvoller, erst einmal den geplanten ‚Landgang’ des Schifffahrtsmuseums mit einer Zweigstelle im Bereich des Donaumarktes auf den Weg zu bringen und dies in eine sinnvolle Neuordnung einzubinden. Es könne ja nicht nur auf den Kommerz ankommen an der reichsstädtischen Donau, mahnt Jürgen Huber.
„Die Lage an der Donau hat die Geschichte Regensburgs beeinflusst wie kaum eine andere Rahmenbedingung. Hierin liegt auch noch viel Potenzial für die Zukunft unserer Stadt“, fügt Fraktionsvorsitzender Jürgen Mistol hinzu. „Aus diesem Grund wollen wir auch im Stadtrat diskutieren, wie es dort weitergeht, wo bebaute Stadt und Fluss aufeinandertreffen.“ Deshalb soll von der Verwaltung erst einmal darüber berichtet werden, inwieweit und auf welche Weise die Anlegerechte für die Personenschifffahrt in den Bereichen Marc-Aurel-Ufer, Donaumarkt und Werftstraße neu geordnet werden sollen.
Die Grüne Stadtratsfraktion jedenfalls lehnt Schaidingers ‚Basta-Politik’ strikt ab und ruft die Verantwortlichen auf, in einen Dialog mit den Betroffenen sowie den Bürgerinnen und Bürgern einzutreten. Und auch die sinnvolle kulturelle Weiterentwicklung in diesem Bereich dürfe nicht ganz vergessen werden. Für die Diskussion im Stadtrat haben die Grünen schon in der vergangenen Woche einen entsprechenden Antrag eingereicht.
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