Ostentorkino vor dem Aus

Pressemitteilung

Zum Jahresende werden von OB Schaidinger wieder einmal schlechte als gute Nachrichten verkauft. Wie der MZ vom 24. 12. 2013 zu entnehmen war, wird das Traditionskino am Ostentor über kurz oder lang seine Pforten für immer schließen. Mit ihm das beliebte Restaurant Chaplin und die kultige Kinokneipe, einer der zentralen Orte der berühmten „Internationalen Kurzfilmwoche“.

Jürgen Huber, OB-Kandidat der Grünen: „Schon beim erzwungenen Umzug der Studentenkneipe Filmbühne und des damit verbundenen Abgangs verschiedener Akteure der jungen Kultur in Regensburg konnte man ein Ausbluten der Szene feststellen. Zu nennen sind Orte wie die kleine Konzertbühne Heimat oder der Wegzug des Qualitätsveranstalters Andy Zorn nach Berlin. Seit geraumer Zeit trocknet die hiesige, einmal für Bayern maßgebliche Pop-Kultur-Szene immer mehr aus. Swampland, Schinderwies Productions, die Teichmannbrüder, Gloria und andere Auftrittsmöglichkeiten für frische Musik sind verschwunden. Nun wird also auch die Regensburger Kinolandschaft um einen wichtigen Ort, um eines der ältesten Programmkinos Deutschlands, beraubt. Werner Hofbauer hat seit 1971 mit seinem Studentenkino am Ostentor für viele Regensburgerinnen und Regensburger das erste Programm-Kino angeboten und so die heute quirlige Studentenstadt erst mit geprägt. Die Kurzfilmwoche hatte ihr ,Galakino‘ am Ostentor, in der direkt angrenzenden Kinokneipe mit dem Zeltanbau die kultige und gut besuchte Afterhour–Location, Musiker wie Wolfgang Reutter und seine .beige GT‘, SickSickSick, Herztechnik, Sonny Jim, Jenny Lund, Mason Dixon Line u.a. traf man dort. Jedoch das vom Stadtrat einstimmig beschlossene Studioförderkonzept der Grünen ist von der Kulturverwaltung offenbar noch nicht einmal angefangen worden“, sagt Huber erbost.

Der Kulturmanager und Künstler möchte aber auf größere Zusammenhänge der Regensburger Kulturpolitik hinweisen, wenn er den Abgesang auf das Ostentorkino in einem Atemzug mit dem RKK und dem Schlachthof nennt: „ Der Ausbau des Kongresszentrums am Alten Schlachthof wird mit 6,5 Steuer-Millionen bezuschusst, das Betriebsdefizit auf 25 Jahre übernommen, das unternehmerische Risiko ist null, dabei will OB Schaidinger ja ein Kongresszentrum am Ernst-Reuter-Platz! Während die vorhandene, vor allem die junge Kultur, austrocknet, vorhandene Infrastruktur verfällt, wie beim Historischen Museum, wird neue Infrastruktur hochsubventioniert. Die damit verbundenen explodierenden Immobilienpreise treffen nicht nur Wohnungssuchende aller Preisklassen, sondern auch Handwerker sowie Künstler und Musiker, aber auch veritable Gewerbetreibende aus der Kreativwirtschaft. Regensburg wird wieder ärmer, am Ende eines so genannten BoomJahres.“

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