Der bisher unbenannte Platz vor dem Haupteingang des Velodroms wird nach dem Erbauer des Velodroms ‚Simon-Oberdorfer-Platz’ benannt.
Begründung:
Der 1872 in Regensburg geborene Simon Oberdorfer eröffnete 1898 hinter dem Arnulfsplatz das Velodrom als Veranstaltungsort und damals größtem Saalbau der Stadt. Der Geschäftsmann war in der Stadtgesellschaft hochgeachtet und engagierte sich für das Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger.
Als Jude floh er 1939 zusammen mit seiner Familie aus seiner Heimatstadt. zunächst auf dem Flüchtlingsschiff St. Louis, dessen Passagiere in Havanna aber nicht von Bord gelassen wurden. Zunächst fand die Familie Oberdorfer in den Niederlanden Zuflucht, von wo aus sie 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet wurde.
Bislang erinnern in Regensburg zwei Gedenktafeln – eine am Velodrom selbst und eine weitere an der benachbarten Gaststätte Kneitinger – an den Erbauer des Gebäudes. Die Benennung des bisher unbenannten Platzes vor dem Velodrom stärkt das Andenken der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger an ihren früheren Mitbürger Simon Oberdorfer.