Radverkehr fördern – wie gelingt’s?

v.l.n.r.: Maria Simon, Monir Shahedi, Michael Achmann, Daniel Gaittet, Hans Teufl, Theresa Eberlein und Jakob Friedl (Ribisl)

Seminar für Stadträt*innen zur Radverkehrsförderung am 12.09.2020

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen fand ein ganztägiger Workshop zur Radverkehrsförderung statt. Die zentrale Frage ist: Wann entscheiden sich Menschen für das Fahrradfahren im Alltag in der Stadt?

Die Antwort erscheint relativ einfach: wenn es schneller, einfacher und bequemer ist. Wie kann das erreicht werden?

Drei Kernaufgaben zur Verhaltensänderung stellen sich:

  • Die Radinfrastruktur muss wahrnehmbar sein. Die Empfehlung war: Gestalten Sie eine auffallende und einladende Radinfrastruktur! Beispiele: gute sichtbare, eindeutige Beschilderung
  • Sie muss attraktiv sein: Heißt konkret: Das subjektive Empfinden berücksichtigen, z. B. bei gefährlichen Stellen.
  • Selbstverständlich: Das Benutzen des Fahrrads muss sich wie von selbst in den Lebensalltag integrieren lassen, z. B. auch bei Schnee muss man davon ausgehen können, dass die Radwege befahrbar sind.

4 Gemeinsamkeiten erfolgreicher Fahrradstädte wurden vorgestellt:

  • Umsetzung einer kommunalen Mobilitätsstrategie. Durch die Übernahme des Radentscheides hat Regensburg die politische Entscheidung für eine Mobilitätsstrategie getroffen.
  • Flächendeckendes und logisches Radverkehrsnetz (Systemplanung) mit einheitlichen Symbolen und einem Hauptroutennetz.
    Diese Aufgaben stellen sich jetzt für Regensburg. Ein durchgängiges Netzsystem muss nun entwickelt werden, mit einheitlicher Symbolik. Die Verwaltung hat dazu den Auftrag bekommen.
  • Separiertes Netz für Nutzer mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis z. B. baulich getrennte Radwege, weitere Tempo 30 Zonen
  • Kurze Fahrzeiten–Verkürzung von Reisezeiten (Tür-zu-Tür) im Vergleich zum Auto (relative Fahrzeit). Dazu gehört konstantes Fahren ermöglichen (z. B. Vorrangregelung, grüne Welle, Asphaltbelag), Wartezeiten verkürzen (z. B. vorgelagerter Ampeltaster, Induktionsschleifen), Abkürzungen schaffen (z. B. Öffnung von Einbahnstraßen), Barrieren durchlässig gestalten (z. B. Über- und Unterführungen bei größeren Hindernissen) oder hochwertige Radabstellanlagen direkt am Quell- und Zielort sowie pedelectaugliche Radinfrastruktur.

Die Grüne Fraktion war mit 6 Stadträt*innen vertreten und alle haben viele Impulse mitgenommen. Solche Seminare bieten eine gute Gelegenheit, abseits der Ausschüsse miteinander ins Gespräch zu kommen und sich inhaltlich über die beste Lösung auszutauschen. Schade, dass kein*e Vertreter*in der CSU-Fraktion anwesend war.

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