Spritzentausch für Drogen konsumierende Menschen

Bericht Sozialausschuss 12.06.2024

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Allgemeine Stiftungsangelegenheiten stand ein für uns wichtiges Thema auf der Tagesordnung: Ein Bericht über die Förderung des Projektes „Spritzentausch für Drogen konsumierende Menschen“ des BRK. Im Rahmen des Projektes betreibt die Beratungsstelle die Ausgabe von sauberen Spritzen und anderen Utensilien, die für den Konsum der Drogen benötigt werden. „Wir setzen uns ganz klar für eine ausreichende Unterstützung der Aidsberatungsstelle ein“, kommentiert Grünen-Stadträtin Theresa Eberlein. Die Unterstützung der Menschen in unserer Stadt, die sich oftmals in sehr schwierigen Phasen ihres Lebens befinden, könne man nicht zu hoch schätzen, so Eberlein.

„Für die Konsumierenden ist es wichtig, auf saubere Utensilien zurückgreifen zu können“, erklärt Grünen-Stadträtin Monir Shahedi. Das Risiko einer Ansteckung mit Hepatitis B,C oder auch HIV sei andernfalls sehr hoch – bei 180 getesteten Konsument*innen im Stadtgebiet wurde bei 31% eine akute Hepatitis C nachgewiesen. Neben den gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen sind auch die finanziellen Kosten einer Behandlung von z.B. Hepatitis C oder HIV um ein vielfaches höher als die Kosten für Prävention. „Alles spricht dafür, dieses Projekt finanziell so gut es geht zu unterstützen“, so Stadträtin Wiebke Richter.

Die WHO gibt als Zielvorgabe an, pro Person und Jahr 200 Spritzen auszugeben. Bis 2030 soll die Zahl auf 300 Spritzen pro Person und Jahr ansteigen. In Regensburg liegen wir aktuell bei etwa 150 Spritzen pro Konsument*in. Hier sehen wir deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Das Spritzentauschprojekt der Aidsberatungsstelle sorgt auch dafür, dass benutzte Utensilien wieder zurückgegeben werden. Darüber hinaus hielten wir es aber auch für sinnvoll, im Stadtgebiet Automaten für Ausgabe und Abwurf von Spritzen aufzustellen. „Die Ausgabe von sauberen Spritzen und anderen Konsumutensilien ist am Ende Präventionsarbeit, die sowohl den Konsumierenden als auch der Gesamtgesellschaft zugutekommt. Die Zahl der ausgegeben Spritzen sollten wir nicht beschränken“, fordert Monir Shahedi.

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