Stadtverwaltung wehrt sich gegen mehr Transparenz bei Baumfällungen

Gemeinsame Pressemitteilung von ÖDP und Grüne

ÖDP und Grüne beantragen Verbesserungen beim Baumschutz

Regensburg. In einem gemeinsamen Antrag haben die Stadtratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und ÖDP ein umfangreiches Programm zu Verbesserungen des Baumschutzes beantragt. In Zeiten des Klimawandels gehe es um den Erhalt und die Erweiterung des städtischen Baumbestandes, so die Antragsteller*innen. Konkret forderten die ökologischen Stadtratsfraktionen sowohl eine Neuauflage der Baumschutzverordnung und deren Gültigkeit im ganzen Stadtgebiet als auch Transparenz bei Baumfällungen durch einen Baumbestandsbericht.

An diesem Punkt gab es jedoch Gegenwind aus der Verwaltung. Der Leiter des Gartenamtes Dietrich Krätschell und Umweltbürgermeister Ludwig Artinger waren sich einig: die geforderte Transparenz durch einen Baumbestandsbericht mit Baumfäll-Liste würde zu zusätzlichen Anfragen bzw. Arbeit bei den Ämtern sorgen. Der Argumentation, dass auch die ökologischen Stadtratsfraktionen, die viele Anfragen zu Baumfällungen erhalten, dann Zugriff auf die Dateien hätten und Bürger*innen Auskunft geben könnten, konnte die Verwaltung indes nichts abgewinnen. „Wir sind verwundert darüber, dass Transparenz in diesem Punkt so negativ gesehen wird. Es geht uns nicht um Misstrauen gegenüber der Verwaltung, was uns in der Sitzung unterstellt wurde. Im Gegenteil, wir wollen, dass der Stadtrat und die Öffentlichkeit über den Zustand unserer Bäume informiert werden, dazu gehören für uns auch notwendige Fällungen“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anna Hopfe, nach der Sitzung.

Ein weiterer Punkt des Antrags sei gar nicht diskutiert worden, nämlich die Idee, mit flankierenden Maßnahmen die Wahrnehmung für den Wert des Baumbestands in der Bevölkerung zu stärken. Baumpatenschaften, die es in anderen Städten wie Nürnberg und Münster schon gibt, könnten auch den Regensburger*innen angeboten werden.

Bei der Diskussion sei nach Ansicht der beiden Fraktionen völlig untergegangen, worum es im Antrag eigentlich ging: über eine Neuauflage der Baumschutzverordnung sollten zahlreiche Verbesserungen für den Baumschutz erreicht werden. „Wir sind sehr erfreut, erfahren zu haben, dass das Umweltamt schon mit der Umsetzung begonnen hat. Viele unserer Vorschläge wurden durch die Verwaltung aufgenommen, so sollen z.B. Obstbäume in Zukunft einen besseren Schutz genießen und das gesamte Stadtgebiet soll in den Geltungsbereich der neuen Verordnung fallen. Wir hatten bereits auf Grund des Koalitionsvertrags gehofft, hier offene Türen einzurennen“, fügt ÖDP-Fraktionsvorsitzende Astrid Lamby an. Die Überarbeitung der Baumschutzverordnung als wichtigster Bestandteil des Antrags sei dem Ausschuss schon für das laufende Jahr 2021 versprochen worden.

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