Weiteres Vorgehen in Sachen ÖPNV-Ersatztrasse

(1) Planungen für Osttrasse einstellen
(2) Wettbewerb für Westtrasse erst nach Entscheidung des Unesco-Welterbekomitees
(3) Nach Wettbewerb Bürgerentscheid auf den Weg bringen

Folgenden Antrag bitten wir im zuständigen Gremium zu behandeln. Der Stadtrat möge beschließen:

1. Weitere Planungen für eine Osttrasse über den Grieser Spitz werden nicht durchgeführt.

2. Ein Wettbewerb für die Westtrasse wird nur und erst dann ausgelobt, falls die grundsätzliche Welterbeverträglichkeit dieser Brücke von Seiten des Unesco-Welterbekomitees bestätigt wird.

3. Nach der Durchführung eines Wettbewerbs und nach ausführlicher Präsentation des Ergebnisses entscheiden nach einem gegebenenfalls positiven Votum des Unesco-Welterbekomitees schlussendlich die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines durch ein Ratsbegehren auf den Weg zu bringenden Bürgerentscheids, ob die Brücke für den Bus-, Rad- und Fußgängerverkehr gebaut wird oder nicht.

Begründung:

Die Osttrasse durchschneidet und zerstört den Natur- und Naherholungsraum am Grieser Spitz. Zudem stellt die Osttrasse auch für den ÖPNV nur eine unzureichende Ersatzlösung dar, da die Bustrasse von Norden kommend in der Wöhrdstraße enden würde und von dort aus weiterhin parallel zu den bereits vor der Sperrung der Steinernen Brücke dort verkehrenden Buslinien geführt werden müsste sowie keine weiteren Stadtquartiere für den ÖPNV erschlossen würden.

Aus Sicht des ÖPNV bringen alle Linienführungen ohne die Realisierung einer altstadtnahen Donauquerung längere Fahrzeiten bei gleichzeitig gestiegenen Betriebskosten. Insofern scheint es gerechtfertigt, bei entsprechendem Votum des Unesco-Welterbekomitees an der Planung einer ÖPNV-Brücke, die jedoch höchsten gestalterischen Ansprüchen gerecht werden und sich in das historische Ensemble einfügen muss, festzuhalten um den Bürgerinnen und Bürgern eine sachgerechte Entscheidung zu ermöglichen. Die Westtrasse über den Donau-Südarm vom Schopperplatz zur Holzländestraße ist aus Sicht des Denkmalschutzes die wohl am schwierigsten zu verwirklichende Lösung und stellt große Herausforderungen an die Planerinnen und Planer. An dieser Stelle kommt ausschließlich eine kreative Lösung in Frage, die nur im Rahmen eines gut vorbereiteten Wettbewerbs gefunden werden kann.

Gleichwohl würde die Westtrasse nicht unerheblichen Mehrwert mit sich bringen. Bei der Realisierung einer Busbrücke westlich der Steinernen Brücke werden nicht nur der Regensburger Stadtnorden und die nördlichen Stadtumlandgemeinden gut mit der westlichen Altstadt verbunden, auch der Westteil von Stadtamhof, der Dultplatz und der Obere Wöhrd können sinnvoll und ausreichend in das ÖPNV-System der Gesamtstadt integriert werden. Gleichzeitig kann eine barrierefreie und auch von Radfahrern und Fußgängern gut zu nutzende Verbindung zwischen der westlichen Altstadt und dem Oberen Wöhrd als Ersatz für den Eisernen Steg geschaffen werden.

Zwingende Voraussetzung für weitere Planungen ist jedoch das grundsätzliche ‚Okay’ des Unesco-Welterbekommitees. Liegt dieses vor, ist auch im weiteren Verfahren die Welterbeverträglichkeit stets im Blick zu behalten. Ob eine Westtrasse tatsächlich welterbeverträglich realisiert werden kann, wird schlussendlich erst nach der Durchführung eines Wettbewerbs beurteilt werden können. Ein positives Votum des Unesco-Welterbekomitees muss stets Voraussetzung für weitere Planungen und eine Realisierung sein. Der Welterbestatus darf zu keiner Zeit gefährdet werden.

Das letzte Wort bei der Entscheidung, ob eine auch dem Rad- und Fußgängerverkehr nützliche ÖPNV-Brücke gebaut wird oder nicht, sollen jedoch die Bürgerinnen und Bürger haben. Deshalb soll nach einem Wettbewerb und nach Abklärung des Ergebnisses mit dem Unesco-Welterbekommitee ein Ratsbegehren beschlossen werden, um anschließend einen Bürgerentscheid durchzuführen.

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