Pressemitteilung
OB Schaidinger gibt keine Auskunft
„So etwas habe ich noch nie erlebt, das ist eine Unverschämtheit!“ In der letzten Personalausschusssitzung dieser Wahlperiode wurde OB Schaidinger, unterstützt durch CSU Stadtrat Herbert Schlegl, richtig zornig auf den Grünen Stadtrat Dr. Wolfgang Mache. Dieser hatte beantragt, über die Überstundensituation der städtischen Mitarbeiter Auskunft zu geben. Konkret wollte er wissen, wie viele Überstunden diese „vor sich her schieben“ und wie sie diese wieder abbauen können. Ihm seien Klagen zu Ohren gekommen und er wolle den objektiven Sachstand erfahren.
In der mehr als einstündigen Aussprache erläuterte Oberbürgermeister Schaidinger lange und ausführlich, dass die entsprechenden Daten nicht aggregiert würden, da daraus eine Arbeitskontrolle der Mitarbeiter erfolgen könnte und es diesbezüglich keine Dienstvereinbarung mit der Personalvertretung gäbe. Frau Eichert, die Gesamtpersonalratsvorsitzende, fehlte bei der Sitzung. Dann führte der OB einen politischen Rundumschlag: die vielen vom Stadtrat initiierten Bauprojekte führten zur Überlastung der Mitarbeiter. Auch der übertriebene Naturschutz für Brutvögel führe zu völlig sinnloser Überlastung und Überstundenanhäufung bei städtischen Mitarbeitern. Nur er selber trete bei den vielen Stadtratsanträgen manchmal auf die Bremse. Im Übrigen stünde es bei der Mitarbeiterführung der Stadtverwaltung zum Allerbesten.
Mit diesem allgemeinen Eigenlob des OB war der grüne Stadtrat nicht zufrieden und bekam dabei Unterstützung durch SPD-Stadtrat Holler. Auch dieser zeigte sich irritiert über die Unfähigkeit des OB, Auskunft zur Überstundenzahl der Stadtverwaltung zu geben. Wolfgang Mache: „Ohne verlässliche Zahlen werden nun die Spekulationen beginnen. Hoffentlich liegen wir hier bei der Stadtverwaltung nicht im astronomischen Bereich!“
Der Berichtsantrag des grünen Stadtrats wurde schließlich mehrheitlich abgelehnt. Den Zornausbruch des OB nahm Mache gelassen: „Vielleicht bedrückt den OB schon sein baldiger Abschied vom Amt. Kritikempfindliche Menschen, die selbst sehr heftig austeilen können, kenne ich aus meinem beruflichen Alltag sowieso“, meinte Mache. Er ist Psychiater und hofft, dass sich der Umgangston im neuen Stadtrat ändern wird.
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