Nach der Berichterstattung über eine mögliche Nutzung des Kaufhof-Gebäudes als islamisches Kultur- und Einkaufszentrum am Neupfarrplatz wirbt der grüne Fraktionsvorstand um Besonnenheit in der Debatte. Zunächst gelte es, die Faktenlage zu überprüfen.
„Die Grüne Fraktion wurde, wie die meisten, von dem Bericht zu den Plänen für das leerstehende Kaufhausgebäude aus der Mittelbayerischen Zeitung überrascht. Wir erwarten, dass der Stadtrat in solchen Fällen frühzeitig informiert wird. Aktuell suchen wir das Gespräch mit der Oberbürgermeisterin, um mehr Klarheit zu bekommen.
Die Art und Weise, wie die Investor*innen ihre Pläne in die Öffentlichkeit gebracht haben, war mindestens unglücklich. Wenn den Investor*innen an der Entwicklung des Gebäudes gelegen wäre, dann wäre es zielführend, mit der Stadt ins Gespräch zu gehen.
Offenbar prüft die Verwaltung gerade das Vorkaufsrecht der Stadt, das finden wir gut und sinnvoll. Allerdings braucht die Stadt ein Konzept, um sich auf das Vorkaufsrecht berufen zu können. Wir fordern, dass Überlegungen zum Konzept frühzeitig mit dem Stadtrat geteilt werden. Die Diskussion gehört unbedingt in den Stadtrat, denn diese Immobilie ist für die Regensburger Altstadt immens wichtig. Wir möchten, dass die Altstadt lebendig und attraktiv bleibt und wie es mit dem Kaufhofgebäude weitergeht ist dafür nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance.
Wie die Stadt weiter vorgeht, werden wir im Stadtrat letzten Endes gemeinsam anhand von Daten und Fakten entscheiden – und nicht aufgrund einer hochgekochten Berichterstattung. Etwas mehr Besonnenheit täte der Debatte gut.“
„Die Stadt muss jede Nutzungsänderung genehmigen. Anscheinend liegt bisher aber weder ein Antrag für eine Nutzungsänderung vor, noch wurde Kontakt zur Stadt aufgenommen. Statt mit Spekulationen die Stimmung anzuheizen, würde ich den Ball deshalb erstmal flach halten und für Besonnenheit in der Diskussion werben. Noch wissen wir nicht, was an der Sache wirklich dran ist und am Ende von der Schlagzeile übrigbleibt. Wir werden diese Woche das Gespräch mit der Oberbürgermeisterin suchen und so weit wie möglich Licht ins Dunkle bringen. Wenn wir mehr wissen, sehen wir weiter.“
„Als Bundestagsabgeordneter bin ich an den Vorgängen rund um den Regensburger Kaufhof nicht beteiligt. Auch möchte ich das Thema nicht für Wahlkampfzwecke instrumentalisieren, wie es andere Bundestagsabgeordnete tun. Deswegen sehe ich mich nicht in der Position, zu kommentieren, ob und inwiefern die Stadt Regensburg das Vorkaufsrecht ziehen sollte. Das zuständige Gremium für diese Fragen ist der Regensburger Stadtrat.“